Twitch, Discord oder andere Streamingdienste – oft ist vielen gar nicht bewusst, welche immense Reichweite Gamer haben und wie sie ganze Communities begeistern können. Dieses Potenzial haben Marken längst für sich entdeckt und nutzen es kreativ für ihr Marketing. Von virtuellen Kollektionen bis hin zu ganzen Spielen, die eine Marke repräsentieren, ist das sogenannte In-Game-Marketing längst etabliert. Doch gerade in Zeiten von Metaverse und Co. gewinnt diese Marketingstrategie eine völlig neue Bedeutung und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf das In-Game-Marketing und wie Unternehmen dieses Instrument für ihre Marketingzwecke nutzen können.
Werbeformen in Games
Werbung in Videospielen ist keineswegs ein neues Phänomen. Das vielleicht bekannteste Spiel der 2000er Jahre „Virtuelle Moorhuhn Jagd“ ist tatsächlich ein sogenanntes Ad-Game der Marke Johnny Walker. Ad-Games sind meist kostenlose Spiele, die explizit zu werbezwecken entwickelt wurden. In-Game-Marketing meint hingegen, dass innerhalb eines bestehenden Spiel Werbemaßnahmen geschaltet werden. Autohändler nutzen Spiele wie Need for Speed z.B. um ihre Modelle dort zu platzieren. In-Game-Werbetafeln oder Produktplatzierungen sind hierbei auch möglich.
Ein neueres Phänomen im Bereich In-Game-Marketing ist die wachsende Bedeutung virtueller Räume in Rollenspielen oder im Metaverse. Besonders die Fashionindustrie hat diese Marketingmöglichkeit neuerdings erkannt und nutzt sie, um virtuelle Kollektionen zu verkaufen. Ein interessantes Beispiel ist Gucci, das im Spiel Roblox eigene Waren anbietet. Auch in Animal Crossing können Spieler aus aller Welt zu Inseln reisen, die speziell für das Unternehmen dekoriert wurden.
Bedeutung von In-Game-Marketing
Früher beschränkte sich das Markenmarketing auf TV-Werbespots, Plakate und digitale Anzeigen. Heutzutage sehen wir jedoch einen Paradigmenwechsel, bei dem Marken ihre Präsenz in Videospielen etablieren. Virtuelle Räume in Videospielen bieten eine einzigartige Umgebung, in der Unternehmen eine aktive Rolle spielen können, anstatt einfach nur als passive Werbebotschaft wahrgenommen zu werden.
Einige Spieleentwickler arbeiten mit Marken zusammen, um deren Produkte oder Dienstleistungen innerhalb der Spielwelt zu integrieren. Dies könnte eine sportliche Marke sein, die in einem Rennspiel präsent ist, oder ein Modelabel, dessen Kleidung die Charaktere im Spiel tragen können. Solche Integrationen führen zu einer natürlichen Werbewirkung und stärken die Authentizität des Spielerlebnisses.
Ein entscheidender Aspekt bei der Nutzung virtueller Räume für Markenmarketing ist die Spielerfreundlichkeit. Spieler möchten in erster Linie Spaß haben und ein positives Spielerlebnis genießen. Wenn Marken zu aufdringlich oder störend in das Spiel integriert werden, kann dies zu einem negativen Feedback seitens der Spieler führen und den Zweck des Marketings zunichtemachen. Deshalb ist es wichtig, dass Marken subtil und organisch in die Spielwelt eingebettet werden, ohne das Spielerlebnis zu beeinträchtigen. Eine gelungene Integration führt dazu, dass die Spieler die Marke als Teil des Spiels akzeptieren und positiv mit ihr interagieren.
Das Markenmarketing in virtuellen Räumen von Videospielen ist zweifellos ein faszinierendes Konzept, das die Art und Weise, wie Marken mit ihrer Zielgruppe interagieren, revolutioniert. Die Möglichkeit, immersive Erlebnisse zu schaffen und eine echte Verbindung zu den Spielern aufzubauen, öffnet neue Horizonte für das Marketing. Dennoch ist es wichtig, dass Marken mit Fingerspitzengefühl vorgehen und die Spielerfreundlichkeit im Auge behalten, um das volle Potenzial dieser innovativen Marketingstrategie auszuschöpfen. In einer Zeit, in der die Videospielindustrie unaufhaltsam wächst, wird das Markenmarketing in virtuellen Räumen zweifellos zu einem kraftvollen Instrument für Marken werden, um sich von der Masse abzuheben und eine treue Kundenbasis aufzubauen.